Interview

Monika Wohlschlegel

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Fachkraft in der Hauswirtschaft

Hallo, könntest du dich kurz vorstellen?

Hallo, mein Name ist Monika Wohlschlegel, ich komme aus Weil am Rhein und werde dieses Jahr 49 Jahre alt. Ich arbeite hier in der Küche als Hilfskraft und habe die Ausbildung zur Fachkraft als Hauswirtschafterin von 03/2020-07/2021 absolviert.

Wie bist du hier in diese Einrichtung gekommen?

Einfach durch eine Blindbewerbung. Ich habe ursprünglich eine Ausbildung als Textilveredlerin gemacht und war dann in Elternzeit. Dadurch, dass die Firma, in der ich die Ausbildung gemacht hatte, nicht mehr existiert, musste ich mich anderweitig orientieren. Und jetzt bin ich mittlerweile seit sieben Jahren hier in St. Fridolin.

Und warum in der Küche? Hast du eine besondere Affinität zum Kochen?

Ja, ich koche schon lange. Das habe ich früher schon gerne gemacht. Ich habe, seitdem ich 15 bin, einen eigenen Haushalt.

Gibt es Kriterien, nach denen ihr die Mahlzeiten hier auswählt und die Menüpläne zusammenstellt?

Dazu orientieren wir uns zum einen an den allgemeinen Ernährungsrichtlinien und zum anderen schauen wir, dass die Produkte in unserer Küche möglichst hier aus der Region stammen. Und natürlich stellen wir die Mahlzeiten auch saisonal zusammen, zum Beispiel gibt es dann Salat, wenn Salatzeit ist, und nicht irgendwann im Winter.

Und sonntags? Gibt es da etwas anderes als sonst?

Ja, Braten. Also meistens. Diesen Sonntag gibt es Kratzete (eine Art badischer Pfannkuchen, kann süß und deftig gegessen werden, Anm.) und Spargel. Und zum Kaffee gibt’s Torte statt Kuchen.

Und wie sieht es aus mit Sonderwünschen? Inwieweit geht ihr darauf ein?

Das versuchen wir natürlich schon immer, so gut es geht. Wir haben immer mal wieder Vegetarier:innen hier, und ganz aktuell eine Bewohnerin, die salzloses Essen möchte, weil ihr alles immer zu salzig ist. Oder eine andere Bewohnerin, die Probleme mit dem Blutzucker hat und zum Beispiel keine Nudeln essen darf.

Und Veganer:innen? Gibt es die auch bei euch?

Nein. Das ist eher ein Thema für unsere Generation, aber nicht für ältere Menschen. Was es eher gibt, sind Pseudo-Vegetarier:innen: Diese Bewohner:innen geben dann an, dass sie kein Fleisch essen, aber Hähnchen oder auch Leber essen sie dann doch.

Habt ihr Gerichte, die besonders gut ankommen? Und andere, die die Leute überhaut nicht mögen?

Schnitzel geht immer. Was gar nicht ging, waren Kutteln. Das haben wir mal ausprobiert, aber das haben die Bewohner:innen gar nicht gern gegessen. Da wollten plötzlich alle Diät machen an dem Tag (lacht). Und Süßspeisen gehen auch nicht am Mittag. Als Dessert oder nachmittags zum Kaffee ja, aber nicht als Hauptgericht.

Habt ihr auch Gerichte aus anderen Ländern, für die ihr auch mal über den Tellerrand schaut?

Ja, Gyros oder auch mal Cevapcici gibt’s hier schon. Ansonsten haben wir hier in der Hauptsache aber bodenständige Küche von hier. Asiatisches Essen wie indisch, chinesisch oder thailändisch würden die Bewohner:innen vermutlich ablehnen, einfach, weil sie es nicht kennen.